Das alte Gildehauser Rathaus

Städtische Beschilderung historischer Gebäude
Beschilderung historischer Gebäude am Otto Pankok Museum

Seit mehr als 20 Jahren bietet der Verein Otto Pankok Gildehaus e.V. seinen Besuchern im Alten Rathaus am Neuen Weg jährlich mehrere wechselnde Ausstellungen. Seit dem Ausbau vor einigen Jahren gibt es im oberen Stockwerk eine Dauerausstellung zu Otto Pankok mit einem Querschnitt seiner Werke und dem Schwerpunkt auf seinen Bezug zu Gildehaus, der „Perle der Grafschaft“.

Das Gebäude ist historisch interessant durch seine besondere Lage zwischen den einst getrennten Ortsteilen Gildehaus und Mersch, die damit verbunden wurden. Das Haus steht unter Denkmalschutz.
Gebaut wurde es im Jahr 1656 aus Bentheimer Sandstein. Ursprünglich diente es als Schule. Bis zur Gebietsreform in den 1970er Jahren wurde das Gebäude als Rathaus und Schule genutzt. Weitere Nutzungen waren die als Musikschulräumlichkeiten und als Übergangsgebäude für eine Bank. Seit dem 20. Oktober 1996 darf Otto-Pankok-Museum Gildehaus hier seine Ausstellungen zeigen.

Lehre ist Licht

Über dem Eingang ist nicht nur das gräfliche Wappen zu sehen, sondern auch der Leitspruch, den alle Eintretenden damals verinnerlichen sollten: „DOCTRINA LUMEN“ – Die Lehre ist das Licht!

Mann betrachtet Banner
Hängung der Banner zu 20 Jahre OPM

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Anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Museums entstand 2006 eine genauere Beschreibung der Gebäudegeschichte, die hier im Weiteren mit eingearbeitet wurde.

Im Jahr 1656 wurde mit der Erlaubnis Graf Ernst Wilhelm zu Bentheim eine neue Schule in Gildehaus erbaut. Damals und auch später waren Schulen noch erster Linie Sache der Kirche wie die Übersetzung der lateinischen Inschrift belegt:

Die Schule ist die Pflanzstätte einer frommen Kirche und eines guten Staates.

Einem der zahlreichen Gildehauser Baumeister ist dieses Juwel architektonischer Baukunst aus Bentheimer Sandstein zu verdanken. Stilvoll und harmonisch fügt es sich in das Ortsbild ein und ist doch bis heute Blickfang für Bürger und Besucher gleichermaßen.
Neben seiner Funktion als Schule wurde in dem Gebäude eine öffentliche Waage aufgestellt, was ihm eine zusätzliche Bedeutung einbrachte. Auch die Sitzungen der Gemeindevertretung fanden in dem schönen Gebäude statt. So diente es dazu, Kinder zu unterrichten und ebenso dem Bürgermeister und seiner Gemeinde als Rathaus.

Mehrere Umbauten erlebte die alte Rathausschule, bis schließlich ein Schulneubau Entlastung der Enge brachte, sodass das Rathaus danach allein der Politik und Verwaltung diente.

Kommunalreform

Durch die Kommunalreform 1974 wurde das bisher selbständige Gildehaus nach Bentheim eingemeindet. Dies bedeutete einen Umzug der Verwaltung. Das denkmalgeschützte Haus wartete auf eine neue Bestimmung. Nacheinander bot es der Musikschule, der städtischen Bücherei und der Zweigstelle der Sparkasse Gildehaus Unterkunft.
Nach deren Auszug im Jahr 1996 wurde die ehemalige Rathausschule das neue Heim für das Pankok-Museum.

Ist-Zustand

Mit seinen drei großen Ausstellungsräumen sowie im ersten Stock einem Sitzungszimmer und Räumlichkeiten für das Magistratsarchiv hat das alte Gebäude eine Verwendung gefunden, die an seine Wurzeln anknüpft: Im weitesten Sinne Bildung vermitteln, Kunst präsentieren, ältere und neue, die kritisch beleuchtet, die durch Farbenfreude und Motivauswahl erfreut, die Zeichen setzt und zur Kommunikation anregt.

350 Jahre steht dieses Gebäude im Dienste der Öffentlichkeit.

Das Pankok-Museum bewahrt diese Tradition und möchte sein zehnjähriges Jubiläum mit einer Ausstellung mit Bildern von Otto Pankok und seinem Schüler Günter Grass feiern.

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